Archaeozoological assessment of the refuse deposit of the archiepiscopal residence in Esztergom

Erika Gál

Antaeus 38 2022 cimlap small
Zusammenfassung

Die zwischen 2014 und 2016 am Fundort Esztergom, Várhegy-Kőbánya durchgeführten Ausgrabungsarbeiten förderten eine beträchtliche Anzahl an Tierknochen zutage. Neben der manuellen Einsammlung war es dem Sieben zu verdanken, dass außer Säugetierfunden beispiellos viele Fisch- und Vogelknochen vorkamen, die uns seltene Einblicke in die Lebensmittelbeschaffungs- und Zubereitungsgewohnheiten des klerikalen Zentrums im 14.–15. Jahrhundert ermöglichen. Auch die Überreste gejagter Säugetiere ergaben ungewohnte Ergebnisse. An der Verteilung der Gebeine kann abgelesen werden, dass von den vier identifizierten Arten in der Küche des Erzbischofs lediglich Feldhasen verzehrt wurden, während Rehe, Hirsche und Bären nur in Form terminaler Skelettüberreste im Fundmaterial vertreten waren. Den Großteil der zur Gruppe des Rotwilds gehörenden Fundkomplexe machten Geweihstücke aus, bearbeitet, als Rohstoff oder in Form von Werkstattausschuss. Über die Erörterung der Fleischbeschaffungs- und Zubereitungsmethoden hinaus beinhaltet das Manuskript die typologische Kategorisierung und Beschreibung von Knochen- und Geweihgegenständen.